Die Belsemer Linde - der gefällte Riese.

Gedenktafel
Eines der Wahrzeichen Belsens, eine Winterlinde, die rund 25 m hoch war und einen Stammumfang von 4,75 m hatte, fiel in der Nacht vom 18. auf den  19. Januar 2007 dem Orkantief "Kyrill" zum Opfer.
Das genaue Alter der Linde zu bestimmen ist sehr schwierig, weil durch den Zustand des Baumes keine Baumscheibe existiert.
Es ist möglich, dass sie kurz nach dem Westfälischen Frieden im Jahr 1650 als "Friedenslinde" gepflanzt wurde,  aber auch eine Pflanzung  zwischen 1714  und 1717 (Ende des Spanischen Erbfolgekriegs) könnte möglich sein, weil zu dieser Zeit in verschiedenen Orten in der Nähe von Belsen "Friedenslinden" gepflanzt wurden.

Nachdem die Linde schon längere Zeit kränkelte, war sie schließlich im Wurzelbereich mit Rindenmulch abgedeckt worden. Dies war jedoch ihr endgültiges Todesurteil. Die vom Rindenmulch ausgeschwemmten Gerbstoffe zerstörten die restlichen feinen Wurzeln und der Baum starb. Dem Orkan hatte er dann nichts mehr entgegenzusetzen.
Das erste Bild auf dieser Seite zeigt die Linde an ihrem ehemaligen Standort .

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Die Linde im August 2005. Foto: Werner Kraus

Anblick der Linde am Morgen nach dem Orkan

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Auf dem oberen Foto ist ersichtlich, dass eine Altersbestimmung durch Zählen der Jahresringe unmöglich ist. Es existiert keine Baumscheibe.

Die "Baumleiche" liegt heute auf der Wiese vor dem Bahnhof Bad Sebsatiansweiler-Belsen. Dort erinnert eine Gedenktafel an die frühere Dorflinde.
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Inzwischen (Stand 07. Mai 2021) haben Wind und Wetter und der Zahn der Zeit an der "Baumleiche" genagt und so  zerfällt sie immer mehr.




Als Hilfe zur Altersbestimmung schreibt Jürgen Meyer (Autor von z.B. "Archäologische Geheimnisse", "Rätsel der Geschichte", "Im Schatten der Vergangenheit", alle erschienen bei Oertel+Spörer) :

"Ich beziehe mich noch mal auf den Artikel im Schwabo vom 8.2.08, in dem ein Bericht über die Fällung einer von fünf noch stehenden Linden an der Marienkapelle in Ringingen erschienen ist (am Ortsbeginn, von Salmendingen kommend an der Kreuzung, wo die Straße von Killer auf die Albhochfläche trifft). Gepflanzt worden waren die Linden 1717 (nicht -11 oder -14) nach dem Ende des Spanischen Erbfolgekrieges, als so genannte Friedenslinden.

Die Ortsgeschichte von Ringingen ist 1949 und 1960 in den Hohenzollerischen Jahresheften von Joh. Adam Kraus niedergeschrieben worden; er ergänzt jedoch Veröffentlichungen die bereits anl. des Ringinger Musikfestes 1952 erschienen sind und bezieht sich auch weitere Veröffentlichungen in den Blättern des Schwäbischen Albvereins 1929, 73 und 1931, 317 und 1930, 205 und 238. Irgendwo da muss es stehen. "