Belsen Kreis Tübingen

  

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Auf dem Foto oben:
Blick auf Belsen mit Belsener Kapelle von der Federnstraße aus - im Hintergrund der Albtrauf mit (von links) Schönberger Kapf, Rossberg, Rafnachberg und Bolberg, ganz rechts im Bild die Ausläufer des Filsenbergs (Olgahöhe).
Der Bergrutsch von 1983 (bedeutendes Geotop) liegt rechts davon. In der Bildmitte erkennt man die Belsener Kapelle. Der Hang oberhalb von Öschingen ist damals noch intakt!



Belsen liegt im Kreis Tübingen in der Nähe von Mössingen. Es wird überragt von der Belsener Kapelle , einer kleinen Kirche aus dem 12. Jahrhundert, bekannt durch die rätselhaften Figuren im Westgiebel und Das Sonnenloch

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Ansicht der Belsener Kapelle

Sogar die Bahnlinie Tübingen - Sigmaringen hat hier einen Haltepunkt!
Man braucht also kein Auto, um Belsen zu erreichen. Wenn man aber unbedingt mit so einem Kistle fahren will, dann folgt man einfach der B 27 von Stuttgart aus in Richtung Tübingen - Rottweil. Etwa 19 km nach Tübingen fährt man nach der Ortsdurchfahrt Ofterdingen links von der B 27 ab und landet in Mössingen
Und wo ist jetzt Belsen?
Dazu macht man, nachdem die Bahnlinie unterquert ist, einen Schlenker nach rechts und fährt dann immer der Nase nach so lange, bis das markante Ortsschild erscheint:


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Kommt man auf der B 27 von Süden, also von Rottweil / Balingen / Hechingen her, biegt man vor der Verkehrsampel in Bad Sebastiansweiler rechts ab



Der Ort Belsen


Belsen selber ist ein schöner, gewachsener alter Ort, überragt von der um 1150 erbauten Belsener Kapelle - einem Beispiel staufischer Baukunst. Unter der Kirche sind bei Grabungen Fundamente eines noch älteren Gotteshauses gefunden worden, die dem Besucher heute zugänglich sind.

Die Belsener Kapelle (Ansicht der Giebelseite der Belsener Kapelle)

Bekannt ist Belsen auch durch seinen Männergesangsverein, den Liederkranz 1888 Belsen e.V.  

(http://www.liederkranz-belsen.de)


Zur Zeit singen dort knapp 30 aktive Sänger, alle aus Belsen, Mössingen und sogar aus Bodelshausen und Bechtoldsweiler. Derzeit wird der Chor von Johannes Söllner geleitet.
Coronabedingt finden Singstunden und eventuelle Auftritte derzeit nur virtuell im Internet statt.



Das Ortsbild


Im Dorfbild fallen einige schöne Fachwerkhäuser auf, eine alte gotische Scheuer, sowie das vermutlich älteste Haus Belsens mit der Jahreszahl 1515 in der Barbelsenstraße

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Der Ursprung des Namens ist oft Diskussionsgegenstand der Orts- und Geschichtskundigen gewesen.
Es ist möglich, dass er sich vom keltischen Gott Bal ableitet. Diesem Gott war möglicherweise die auf Belsemer Markung liegende Keltische Viereckschanze geweiht.
Die bis heute nicht zufrieden stellend gedeuteten und von Sagen umwobenen keltischen Halbreliefs im Giebel über dem Portal der Belsener Kapelle sprechen für eine gewisse kultische Bedeutung des Raumes Belsen in keltischer Zeit.
Allerdings ist es fraglich, ob die Siedlung wirklich aus der Bronzezeit überkommen ist. Wahrscheinlicher  ist, dass der Ortsname Belsen aus einem ehemaligen "-heim"-Ort entstanden ist: Belsheim ----> Belsem --> Belsen. Das ehedem bestimmende End-"m" hat sich  in der Bezeichnung der Bewohner erhalten, werden sie doch  heute noch Belsemer genannt..
Die relativ späte urkundliche Nennung Belsens im Jahre 1342 lässt diese Deutung zu. (Urkunde des Johannes von Genkingen und 1362 im "Monumenta Zollerana")
Für eine Gründung in der schon fränkisch bestimmten Merowingerzeit, in der Ortsnamen aus einer Verbindung von Vornamen (z.B. "Bello") und -"heim" Mode waren, spricht auch die Ortsform, die im alten Kern von Belsen den linearen Charakter eines Wegedorfs aufweist. Erst später wurde Belsen zu einem Haufenwegedorf verdichtet .
Belsen hat nie eine urkundlich belegte eigene Markung besessen und war auch kirchlich bis 1842 an Mössingen gebunden.
Dennoch ist der heute Belsen zugerechnete westliche Teil der Markung der bedeutendere.
Eine der größten keltischen Viereckschanzen Keltische Viereckschanze Baden-Württembergs liegt im Gewann "Beybruck" bzw. "Auf Kerben".  (Näheres zu diesen Flurnamen hier: Flurnamen) Keltische Schmuckstücke barg der Boden um die Kirche, römische Villen werden am Geißbach ... vermutet.
Ursprünglich waren nördlich des Ortes auch 23 Hügelgräber aus der Hallstattzeit (750-500 v. Chr.) registriert, die aber alle durch Überbauung verloren gingen.

Die auf einem Braunjura-Härtling über dem heutigen Dorf um 1150 erbaute Belsener Kapelle ist ein Beispiel staufischer Baukunst, das in keinem Kunstführer der Region fehlt.
Unter der Kirche sind bei Grabungen Fundamente eines noch älteren Gotteshauses gefunden worden, die dem Besucher heute zugänglich sind.
Die Kirche ist den fränkischen Heiligen Maximinus und Johannes geweiht und belegt im heutigen Bau noch den ursprünglichen Hirsauer Einfluss.

Quelle:
Dr. Axel Borsdorf, in: "Einhundert Jahre Liederkranz 1888 Belsen e.V. - Festbuch zum Jubiläumsjahr", Belsen 1988.]

In der Beschreibung des Oberamts Rottenburg von 1828 heißt es über Belsen:]


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